"Aktion oder Reaktion - What's the plan, Haar" – 3. Familienforum der SPD Haar
Am 27.02.21 um 20 Uhr traf sich das Familienforum der SPD Haar nun zum dritten Mal via Zoom. Dieses Mal unter dem Titel "Aktion oder Reaktion - What's the plan, Haar?"
„Es waren wieder viele Haarer Institutionen vertreten. Einige, die nicht kommen konnten, haben uns im Vorhinein Informationen zu Ihrer Situation und Ihren Plänen mitgegeben, damit wir darüber informieren können.“ erzählt Katharina Dworzak, Dritte Bürgermeisterin in Haar und Mitorganisatorin des Forums. Durch den Abend führte wieder Astrid Herrmann, die einleitend sagte: „Wir wollen, gerade in diesen Zeiten, einen positiven Abend gestalten und Möglichkeiten aufzeigen.“ Sie startete mit einem kleinen Crash-Kurs zum Thema Resilienz, also dem Aufbau psychischer Widerstandskraft, die helfen soll, schwierige Lebenssituationen ohne anhaltende Beeinträchtigungen zu überstehen. Anschließend lud sie alle 30 Teilnehmer*innen ein, zu berichten, was sie bewegt und wie die Pläne für die nächsten Wochen und Monate aussehen.
Besonders eindringlich stellten die Jugendzentren und der Seniorenclub ihre aktuelle Situation dar. Während sich Büros wieder füllen, können Treffen mit den Jugendlichen oder Senioren nur 1:1 stattfinden. Dem Route 66 wurde sogar die Veranstaltung von Streaming-Konzerten untersagt, da im Gebäude ein Betretungsverbot herrscht. Wie viele der früher 100 dort probenden Musikgruppen nach der Krise wieder kommen, bleibt abzuwarten, zuletzt waren es nur noch 14. Auch die künftige Ausgestaltung des B&N-Treffs muss abgewartet werden, solange für Jugendliche kein Impfstoff zur Verfügung steht. Das Dino kann die großzügigen Freiflächen ums Haus für „Fenstergespräche“ nutzen, es ist den Jugendlichen aber oft schwer zu vermitteln, warum sie das Haus nicht betreten dürfen - trotz Abstand, Hygienekonzept und großem Gesprächsbedarf. Dass es gerade jetzt wichtig ist, den Jugendlichen zur Seite zu stehen, machte auch das kirchliche Jugendzentrum Boni klar: Viele brauchen Hilfe bei Bewerbungen, ob sie nun vor dem Abschluss stehen oder durch Corona keinen Ausbildungsplatz finden bzw. ihn sogar verloren haben. „Die ganze außerschulische Bildung, die in diesem Alter so besonders wichtig ist, bleibt auf der Strecke!“ waren sich die Jugendzentren einig. Daher wird am 11. März die Aktion „Jugend eine Stimme geben“ gestartet. Viele Teilnehmer*innen erklärten sich spontan bereit, diese nach Kräften zu unterstützen.
Während die Jugendzentren und das Familienzentrum zumindest etwas Kontakt über digitale Angebote halten und ein „abgespecktes Programm“ anbieten können, trifft es die Senioren noch härter. Viele trauen sich nicht mal innerhalb der geltenden Regelungen zu agieren. Aktuell kann kein Programm angeboten werden und die Vereinsamung ist groß, schilderte Georg Obermeier, Leiter des Seniorenclubs. Das Forum entwickelte schnell Vorschläge und Unterstützungsangebote, die jetzt weiter geprüft werden. Auch der Verein Hand in Hand in Haar bekam einige Anregungen, wie sie Familien aktuell unterstützen könnten, wie zum Beispiel Familien im Homeoffice mit Mittagessen zu versorgen.
Beim Thema der zunehmend voll ausgelasteten Kitas und Nachmittagsbetreuungen zeigte sich: So dankbar die Eltern darüber auch sind, viele Sorgen und manches Unverständnis für die offenen Regelungen bleiben. Auch hier tat der Austausch gut, die Positionen anderer besser nachvollziehen zu können.
Deutlich wurde an dem Abend besonders die Wertschätzung für die Mitarbeiter/*innen der Institutionen und deren ungebrochenen Engagement. Alle haben Konzepte und Pläne für den Sommer und warten nur darauf diese mit Leben füllen zu können!
Es war ein spannender und kurzweiliger Abend. Wer Sorgen oder Probleme ansprach wurde gehört, gestärkt und bekam im Idealfall gleich Unterstützung angeboten. „Es ist toll, wie viel Zuversicht und Ideen die Teilnehmer*innen für die kommende Zeit mit eingebracht haben. Wir helfen gerne bei der Umsetzung und werden auch selbst einiges anstoßen. Es war trotz der aktuellen Lage ein sehr positiver Abend!“ sagte der SPD OV-Vorsitzende Mark Brassinga im Anschluss an das Forum. Die Fortsetzung des Forums wurde ausdrücklich gewünscht.
Der Abend zeigte: die Themen gehen sicherlich nicht aus.