Antrag auf Wiederherstellung der Grünanlage vor dem Setzerhof

21. Juli 2020

Zu unseren großen Verwunderung wurden vor dem Setzerhof 2 Bänke entfernt. Dies geschah leider ohne Rücksprache mit dem Haarer Tisch (als Nutzer des Setzerhofes) und dem Gemeinderat. Wir bedauern sehr, dass hier keine Kommunikation von Seiten des Rathauses stattgefunden hat.
Die Gestaltung dieses zentralen Platzes leidet stark unter der neuen Anordnung. Insbesondere in der Ortsmitte ist dies für uns nicht tragbar.

Der Haarer Altbürgermeister Helmut Dworzak hat diese Tatsachen zum Anlass genommen und einen Antrag an den Gemeinderat gestellt, die bisherige Situation wiederherzustellen.

Setzerhof

Antrag

ich beantrage die Wiederherstellung der Grünanlage vor dem Setzerhof entsprechend der vom Gemeinderat beschlossenen Planung des Büro Georgens & Miklautz.

Begründung

Seit Mitte der 80iger Jahre plant und gestaltet die Gemeinde Haar ihre Ortsmitte bis in das Detail sehr sorgfältig und mit fachlicher Begleitung. Als eine der letzten Maßnahmen wurde der Setzerhof erworben, um die Anmutung des ältesten zivilen Gebäudes in Haar zu erhalten. Mit dem detailgetreuen Neubau wurde das historisch gewachsene Ortsbild bewahrt und das Grundstück mit einer kleinen Grünanlage zum westlichen Kirchenplatz geöffnet.
Es ist eine historische Tradition, dass Hofanlagen in Bayern eine „Hausbank“ an ihrer Frontfassade aufweisen. Eine Geste des Miteinanders und des Willkommens. Um so treffender bei einem kommunalen Gebäude, das mit der Nachbarschaftshilfe und dem Haarer Tisch genau diesen sozialen Werten verpflichtet ist.

Das Büro Georgens&Miklautz griff diese schöne Tradition mit den symmetrisch rechts und links der Eingangstür angebrachten Sitzbänken inmitten einer Rosenrabatte auf. Die Fassade erfuhr damit eine weitere Akzentuierung und es wurde die Zuwendung zum Kirchenplatz betont. Durch diese Zugewandtheit erfuhr auch die kleine vorgelagerte Grünfläche ihre räumliche Struktur.
Die Aufenthaltsqualität war auf diesen Bänken durch den geschützten Rückbereich und die Perspektive nach Süden über den gesamten Bereich ideal.

Durch das Entfernen dieser Sitzbänke, verliert das Haus an seinem einladenden Charakter und die räumliche Struktur des Grünbereichs geht verloren.
Die Platzierung der einen Bank mittig an den Rand der Grünfläche, mit Blick auf den unmittelbar gegenüberliegenden Busch ist willkürlich und ohne Qualität.
Die Doppelbank westlich der naturnahen Pflanzinsel ist völlig überproportioniert und wirkt wie eine Barriere zu der vielfältigen Blumen- und Staudenfläche. Das Ganze hat mit einer durchdachten Platzgestaltung nichts mehr zu tun. Die Aufenthaltsqualität vor dem Haus wurde für den Haarer Tisch und die allgemeine Bürgerschaft nachhaltig herabgesetzt.

Offensichtlich gibt es einen Konflikt zwischen NBH und Haarer Tisch. Wenn sich das Büro der NBH durch die Anwesenheit der Haarer Tisch Kunden (darunter auch Raucher) gestört fühlt, sollte nach Lösungen im zwischenmenschlichen Miteinander gesucht werden, zumal es sich um wenige Stunden handelt, in denen beide aufeinandertreffen (Freitagmittag). Es kann nicht sein, dass ein so scheinbar kleiner, aber bedeutender städtebaulicher Eingriff zu einer Qualitätsminderung des öffentlichen Raums führt, ohne dass überhaupt darüber miteinander und öffentlich diskutiert wurde.

Mit besten Grüßen

Helmut Dworzak

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