Die Zukunft des Haarer Bahnhofs

28. März 2021

Eine Überdachung des Bahnhofsvorplatzes, damit die Treppen wettergeschützt sind und eine Aufenthaltsqualität vor dem Bäcker geschaffen wird. Fahrradständer, in denen die Räder trocken und vernünftig abgestellt werden können. Und eine Bebauung, die aufeinander abgestimmt ist. So soll der Bahnhof in Zukunft unserer Meinung nach aussehen. In Kombination mit dem von uns beantragten 3-Sterne-Projekt, einer Überbauung des jetzigen Park-and-Ride-Platzes.

Die Vorstellungen der Deutschen Bahn sehen leider anders aus. Scheinbar wurde Handlungsbedarf am Bahnhof erkannt, jedoch erhielt der Gemeinderat nur das Angebot, einen neuen Kiosk in Form eines billigen DB-Standardmodul-Blocks zu bekommen - alles andere müsste man unabhängig davon betrachten. Ein schwarzer Kasten. Mit einem Wartebereich, von dem aus die Fahrgäste einfahrende S-Bahnen weder sehen, noch erreichen können. Ohne Bezug auf irgendetwas vor Ort. Ein Fremdkörper an zentraler Stelle. Die Fassade des Toilettenblocks könne angepasst, aber nicht ein Gesamtgebäude daraus gemacht werden. Und die Gemeinde soll 100.000 € zuschießen. Für ein Gebäude, mit dem die Bahn höhere Pachten erzielen kann. Durch Nachverhandlungen, die mit jeder Fraktion einzeln statt an einem Tisch geführt wurden, wurde der Grundriss geringfügig abgeändert, die Fassade auf Echtholz geändert und eine Sanierung der Toilettenanlage in Aussicht gestellt. Ein Schritt in die richtige Richtung, aber leider nicht genug.

Wie die Fraktionen zu den Planungen standen, war vor der Sitzung klar. Statt sich abzustimmen, gemeinsam an einem Strang zu ziehen und noch weitere Verbesserungen zu erzielen, gab der Bürgermeister den Entwurf so in den Gemeinderat - mit dem zu erwartenden Ergebnis. Und das obwohl die Pläne im ganzen Gremium niemanden begeisterten. Das Aufbauen einer Verhandlungsbasis und interfraktionelle Zusammenarbeit funktioniert anders. Oder ging es etwa nur darum, im Nachhinein lamentieren zu können?

Wir würden uns sehr freuen, wenn die Bahn die Anregungen der Fraktionen aufnehmen und man gemeinsam ein tragfähiges Konzept für den Bahnhof entwickeln würde. Eine städtebauliche Idee zu entwickeln, sollte der politischen Führung eines Ortes möglich sein, statt dem erstbesten Vorschlag hinterherzulaufen.

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