Feuerwehrhaus und Rodelhügel

14. Februar 2025

Ein Großprojekt nach dem anderen wird im Haarer Rathaus aufgerufen:
Feuerwehrhaus, Busbahnhof, Dino, Realschule, der Einstieg in die Geothermie, die Umgestaltung der Leibstraße...

Und alles soll gleichzeitig umgesetzt werden, obwohl der Haushalt an der Genehmigungsgrenze schrappt und dringend strukturelle Entlastung bräuchte. Ehrlicher wäre es, die wünschenswerten Großprojekte offiziell zu priorisieren und die Finanzen zu konsolidieren. Somit könnte man auch durchdacht planen, statt auf schnell und billig zu setzen. Der Beschluss im Bauausschuss vom 11.2.2025 auf einer der wenigen gemeindlichen Grünfläche im Haarer Westen, dem Rodelhügel und ehemaligen Bolzplatz an der Blumenstraße, ein neues Feuerwehrhaus zu errichten, ist unverständlich. Bietet doch das östlich davon gelegene Gewerbegebiet ausreichend Platz und ermöglicht Arbeit- und Übungseinsätze, ohne Anlieger zu stören. Hier ist der richtige Standort für das neue Feuerwehrhaus.

2025_Blumenstraße_Rodelhügel
Der Rodelhügel in der Blumenstraße. Rechts im Hintergrund das gemeindliche Gewerbegebiet - unser Standort für das neue Feuerwehrhaus.

Es gibt nur einen Grund, auf diesem Gelände nicht weiter zu planen: Man will es verkaufen. Jetzt aber Tafelsilber zu verhökern, um neue Gebäude zu bauen, deren Nachfolgelasten auch wieder zusätzliche Dauerbelastungen mit sich bringen, ist ein Verkauf der Zukunft.
Kommunaler Grundbesitz ist eine sichere Wertanlage und garantiert der Stadt Handlungsspielraum, zum Beispiel für die Ansiedlung örtlicher Handwerker. Es ist eine goldene Regel kommunaler Immobilienpolitik, Grund nur zu verkaufen, wenn dafür neuer erworben wird. Die Bemerkung von Bürgermeister Andreas Bukowski, die Stadt müsse ja keinen Grund für ein Feuerwehrhaus am Eck Gronsdorfer Straße/Peter-Henlein-Straße erwerben, weil sie ja bereits ein Grundstück habe, ist schon bemerkenswert kurzsichtig.
Die Felder um den Habeker-Hof sind eine der letzten großen Freiflächen im städtischen Innenbereich. Jetzt ohne jede städtebauliche Überlegung auf der angrenzenden gemeindlichen Grundstück ein Feuerwehrhaus zu errichten, lässt jetzt bereits zukünftige Nutzungskonflikte erahnen und verhindert ein städtebauliches Gesamtkonzept. Eine verantwortliche, nachhaltige Stadtpolitik muss andere Prioritäten haben.

Wir sind für Ehrlichkeit statt Ausverkauf.

Katharina Dworzak
3. Bürgermeisterin

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