Die Haarer SPD läutet das Jahr mit ihrem Neujahrsempfang ein – mit Ehrungen langjähriger Mitglieder und kritischen Tönen an den politischen Gegner.
Beim Neujahrsempfang stimmt sich die Haarer SPD auf ein politisch bewegtes Jahr mit der Bundestagswahl ein. Der Ortsverein ehrte auch langjährige Mitglieder, darunter auch die dritte Bürgermeisterin Katharina Dworzak. Dworzak trat bereits mit 16 Jahren in die SPD ein und wurde mit 18 Jahren in den Gemeinderat gewählt, sie wurde für 25 Jahren Mitgliedschaft geehrt. In seiner Laudatio blickte Peter-Paul Gantzer auf die Jahre zurück und beschrieb das vielseitige Engagement der Jubilarin. Für 40 Jahre Mitgliedschaft gratulierte die Partei zudem Christa Priesner.
Auch zur Kommunalpolitik kam eine rege Diskussion auf.
Besonders die Äußerungen der CSU zu Gewerbe in Haar stießen auf Unverständnis. „Mit Verdrehungen lösen wir in Haar keine Probleme – sondern mit ehrlicher Zusammenarbeit.“, kommentiert der Haarer SPD-Chef Raul Würfl. Die Mehrheitspartei ruhe sich auf Kritik an der SPD aus, die in Haar bis 2020 die Bürgermeisterin stellte. Erst neulich habe es geheißen, die letzte Gewerbeansiedlung habe es in den 1980er Jahren gegeben.
„Das ist Quatsch – das wissen auch die Herren von der CSU.“, so Würfl. Die dritte Bürgermeisterin Katharina Dworzak ergänzt das: „Natürlich wurde Gewerbe angesiedelt! Am deutlichsten sieht man das am Hochhaus am Jagdfeldzentrum, das 2009 in Betrieb ging und ‚attocube‘, das noch vor Corona auf die Fläche am Haarer Bahnhof zog.“ Dworzak sagt weiter: „Warum hätte man als flächenarme Gemeinde konzeptlos Gewerbegebiete ausweisen sollen? Zu dieser Zeit waren die Gewerbesteuereinnahmen hoch. Wir haben deshalb richtigerweise gezielt nachverdichtet.“
Für die Gewerbeentwicklung legte man neue Ideen vor, etwa das Gewerbeentwicklungskonzept, das mit dem mit dem Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München erarbeitet wurde. Die Rahmenplanung an der B304 sehe zudem noch ein Hochhaus vor – und damit mehr Gewerbeflächen.
„Wir haben noch Gewerbeflächen. Und wir haben noch Luft im Haushalt. Was wir nicht haben, ist Zeit für Panikaktionen.“, so Thomas Fäth, Fraktionssprecher im Gemeinderat.
Die Finckwiese, zuletzt vermehrt in der Diskussion als Gewerbefläche, habe man bewusst freigehalten. Denn dort liegt die letzte große Freifläche für Gewerbeentwicklung. Das bebaue man nicht leichtfertig. Sonst gebe man Einflussmöglichkeiten auf die Ansiedlung aus der Hand. Zudem dürfe dort kein Industriegebiet entstehen, das Belastung, aber keine Gewerbesteuer bringt. Es gelte, mit klarer Vision für die Zukunft zu planen.
„Wir haben 2016 die Möglichkeiten geschaffen, dass BMW sich dort ansiedeln konnte. Das wäre die richtige Nutzung gewesen – mit einem starken Gewerbesteuerzahler.“ Betont Fäth. „Dass BMW sich für Unterschleißheim entschied, hat nicht an der Planung gelegen, wie der Bürgermeister wider besseres Wissen behauptet.“