Unfähigkeit zur Stadtplanung - Die Haarer CSU bleibt sich treu

22. April 2025

Ob Bahnhofkiosk, Biergarten zur Post, MSD - Gebäude, Finckwiese, Blumenstraße oder Wieselweg, die heutigen städtebaulichen Fehler stehen in einer langen Tradition. Ortsplanung ist nicht das Ding der Haarer CSU. Nach wie vor gilt Zukunftsplanung und architektonischer Anspruch im Städtebau als überflüssig. Öffentlichen Räumen wird keine Wertschätzung entgegengebracht.

Machen wir einen Sprung in die 1970/80er Jahre, es ging um die Ortsmitte. Dass man mit dem Erhalt von äußerer Form und inhaltlicher Funktion einem Ort Identität verschaffen kann, war für die damaligen CSU-Kollegen akademisches Geschwätz. Warum auch aufwändig sanieren, das Gelände des heutigen Gasthofs zur Post und Bürgerhauses kaufen, wenn man doch ein freies Grundstück an der B304, die heutige Festwiese, hat. Dort befürworteten sie ein mehrstöckiges Rathaus plus Bürgerhaus, weil einfacher und schneller.

Damals gelang es, den Widerstand der Bevölkerung breit zu mobilisieren. Die CSU lenkte schließlich ein. Heute feiert ein konservativer Bürgermeister die gelungene Ortsmitte und veranstaltet seine Volksfeste auf der Festwiese. Leider führt das aber nicht zu einem gewandelten Denkprozess bezüglich Stadtplanung.

Haar hat zu meiner Bürgermeister-Zeit große Anerkennung für seine städtebaulichen Leitziele erhalten. Sie haben in unserer Ortsentwicklung deutliche Spuren hinterlassen. Es gibt sie heute noch, zu Beginn der Legislatur einstimmig beschlossen als Grundlage der Stadtratsarbeit. Wie schade, dass sich die Konservativen damit schwertun, sie auch ernst zu nehmen, wenn’s zur Sache geht. Da lockt doch dann wieder die vermeintlich einfache und billige Lösung, genau wie vor 55 Jahren.
Haar verliert!

Altbürgermeister Helmut Dworzak

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