„Als Bürgerin erwarte ich von Bürgermeister und vom Stadtrat, dass er die Gewerbefläche an der Blumenstraße überplant und sich mit Architekten oder Städteplanern abstimmt, bevor er die letzte Grünfläche der Gemeinde in diesem Ortsteil zubaut“. Mit dieser Bemerkung brachte eine Besucherin der gut besuchten Informationsveranstaltung der Haarer SPD zu der Grünfläche an der Blumenstraße auf den Punkt.
Die Dritte Bürgermeisterin Katharina Dworzak begrüßte neben zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern auch zwei Vertreter der Haarer Feuerwehr, den Kommandanten Dr. Arne Seifert und seinen Stellvertreter Florian Harlander. In ihrer Präsentation stellte Katharina Dworzak die räumlichen Gegebenheiten an der Blumenstraße dar. Es war für jeden ersichtlich, dass auf dem Gewerbegrundstück ausreichend Platz ist und auch verschiedene Kostenkalkulationen dafür sprechen nur dieses Gelände zu nutzen.
Für eine Verlagerung von Stadtwerken und Feuerwehrgebäude wird als Grund lediglich die bessere Verwertbarkeit des Gewerbegeländes angegeben, wobei offenbleibt, was Bürgermeister Dr. Andreas Bukowski darunter versteht; die Aussagen reichen von Verkauf und Erbpacht bis Nutzung in Eigenregie. Besonders verwunderte hierbei die Möglichkeit, die alte Gewerbefläche durch die Stadt entwickeln zu lassen, da die Entwicklung zweier Flächen die Kosten bei klammen Stadtkassen drastisch erhöhen würde.
Grünflächen schützen
Dass mit dem vorliegenden konzeptlosen Vorschlag jede planerische Zukunftsvision für die Grünfläche verloren geht, spielt bislang keine Rolle. Während die Kommune in den letzten Jahrzehnten an verschiedenen Stellen Flächen erwarb, um Bolzplätze und Spielflächen für Kinder und Familien anzulegen, wird das Areal rund um den Rodelhügel nun ohne jede weitere Untersuchung der öffentlichen Nutzung entzogen. Mehrere Anlieger wiesen darauf hin, dass eine intensive, gewerbliche Nutzung des Geländes an der Blumenstraße aufgrund der Verkehrssituation undenkbar ist. Auch sind von möglichen Handwerksbetrieben keine entscheidenden Gewerbesteuerzahlungen zu erwarten.
Katharina Dworzak und Peter Schießl stellten die Forderungen der SPD vor:
Als erster Schritt müsste die Gewerbeansiedlung definiert und die weitere Entwicklung und Verkehr mitgedacht werden.
Eine Sanierung auf dem Gelände würde der Selbstdefinition der Stadt als Cradle to Cradle Kommune exakt entsprechen.
Die Stadt soll in Eigenregie auf der Fläche einen Handwerkerhof entwickeln. Ziel kann nicht eine maximale Gewerbesteuer sein, sondern die Nahversorgung der Bevölkerung.
Die heutige Grünfläche mit dem Rodelhügel soll wieder als öffentliche Spielfläche unter anderem wie früher mit Fußballtore in Wert gesetzt werden.
Es bleibt nur zu hoffen, dass Bürgermeister und Stadtrats Mehrheit zu ihren eigenen Leitzielen der Stadtentwicklung zurückfinden und nicht die Zukunft verbauen, sondern gestalten.
Peter König