Für mich als Bürgermeisterin ist es wichtig und richtig, dieses Vorhaben, zusammen mit dem Bündnis der Nord-Ost-Gemeinden voran zu treiben.
Mit dem integrierten Mobilitätskonzept für die Gemeinde Haar verfolgen wir zu allererst das Ziel, den innerörtlichen Verkehr zu verringern, indem wir den Haarer*innen gute Alternativen zur Verfügung stellen. Das sind Radwege, bessere Busverbindungen im Ort, die gut an die S-Bahn angebunden sind, MVG-Leihräder, selbstverständlich ein besserer S-Bahn-Takt, den ich in meiner Amtszeit mehrfach gefordert habe und auch ein ansprechender Bahnhof, so wie wir ihn jetzt gerade fertigstellen.
Mit diesen Maßnahmen beeinflussen wir aber den Transitverkehr nicht. Und der ist für viele Haarer*innen ein schwerwiegendes Problem. Gerade entlang der B471 wohnen unsere Bürger*innen nah an der Straße und leiden unter Lärm und Abgasen. Von der Grasbrunner Straße bis Ottendichl ist das Queren der Fahrbahn oft ein Abenteuer, die Abgase sind bis in die Vorgärten zu spüren. Diesen Bürger*innen gegenüber hat der Gemeinderat eine Verantwortung.
Der Ausbau der A 99 kommt viel zu spät, er müsste heute bereits fertig sein. Ein Fahrverbot für LKWs auf der B 471 könnte Entlastung bringen. Dauerhaft durchgesetzt wäre dies tatsächlich eine große Verbesserung, deshalb haben wir vier Bürgermeister die Forderung auf den Weg gebracht.
Parallel dazu arbeiten wir gemeinsam und schon seit Jahren an der Verlegung der B 471. Es gibt gute Gründe. Die dann „alte“ B471 wäre eine hervorragend ausgebaute, bereits vorhandene Trasse, die sofort für Radschnellwegverbindungen und Busspuren zur Verfügung stehen kann. Es müsste nicht aufwendig nach Grundstücken gesucht werden, die auch Flächen versiegeln würden. Die Straße ist bereits da. Natürlich müssen die Anwohner nach Hause fahren dürfen und natürlich haben wir Haarer immer darauf hingewiesen, dass wir zwischen Ottendichl und Feldkirchen die „alte“ B 471 deutlich eingeengt haben wollen, um den letzten Schleichverkehr aus unserem Ort herauszuhalten. Wenn wir unsere Ideen mit Bus- und Radschnellweg umsetzen wollen, muss die heutige B 471 zwingend ihren Status als Bundesstraße und Ausweichroute verlieren. Schon deshalb braucht es eine neue Straße, sonst rollt der LKW-Verkehr beim nächsten Stau wieder durch Haar.
Die neuesten Ergebnisse der Haarer Mobilitätsstudie werden am 1.10.2019 in einer Sondersitzung des Gemeinderats veröffentlicht. Es wird deutlich zu sehen sein, dass es eben kein entweder / oder gibt. Die neue B 471 ist eine klare Verbesserung für Haar, ermöglicht den Schutz unserer Bürger*innen und macht den Weg frei für all die Ziele, die ich auch verfolge: Mehr Radverkehr, mehr attraktiven ÖPNV und weniger Autos in unserem Ort.
Gabriele Müller
Erste Bürgermeisterin