Die Baumschutzverordnung steht. Gegen die Stimmen der CSU-Fraktion wurde die überarbeitete Version am 22. Oktober im Gemeinderat verabschiedet. Nach wie vor steht die SPD-Fraktion zu den Zielen, die in der Baumschutzverordnung definiert werden. Natürlich wird die Baumschutzverordnung nicht die Bebauung von Grundstücken verhindern. Das ist auch nie Intention gewesen und wir stehen auch dazu, dass Grundstücke bebaut werden sollen und dürfen. Gerade vor dem Hintergrund zunehmender Raumnot wäre dies auch kontraproduktiv. Der Schutz der Natur ist dennoch ein hohes Gut und die Baumschutzverordnung soll ansetzen, wenn das Baurecht nicht zum Tragen kommt. Ein Baum braucht Jahre und Jahrzehnte, um eine kapitale Größe zu erreichen und es braucht nur wenig Zeit, einen stattlichen Baum zu fällen. Der Nutzen für Umwelt und Natur ist unbestritten: Nur Pflanzen vermögen Kohlendioxid zu binden und Sauerstoff zu produzieren. Die Baumschutzverordnung definiert klare Regeln, wann Bäume entfernt werden dürfen und wann deren Schutz sinnvoll und machbar ist. Sie gibt vor, wann Ersatzbepflanzungen vielleicht an anderer Stelle folgen müssen. Und zu guter Letzt ist sie auch ein Werkzeug, um im nachbarlichen Nebeneinander für Klarheit zu sorgen.
Es ist sehr schade, wenn die selbsternannte Umwelt und Mitmachpartei - so nennt sich die CSU gerne, wenn keine Taten folgen müssen - vor diesen Vorteilen die Augen verschließt und ein weiteres Mal den Umweltschutz hinten anstellt. Es ist skandalös, wenn auf der einen Seite gönnerisch mit an der Verordnung gebastelt wird, um sie anschließend dann doch abzulehnen. Der Schutz und die Bewahrung unserer Umwelt sind eine Pflicht, die nicht durch Winkelzüge und Scheinargumente untergraben werden darf - das sind wir vor allem den Generationen nach uns schuldig.
Dr. Alexander Zill
Gemeinderat