Grünes Licht für Wohnturm an der Münchener Straße

29. Januar 2020

Das Hochhaus an der Münchener Straße hat seine letzte Hürde genommen. Gegen die Stimmen der CSU-Fraktion ist das gut 40 m hohe Wohnhaus mit Nebengebäuden nun auf den Weg gebracht und die Investoren können bauen. 123 neue Wohnungen werden dort entstehen, 16 davon gehen zu günstigeren Mieten mit Belegungsrecht an die Gemeinde. Mit ihrem Antrag auf eine klimafreundliche Fassadengestaltung und Überplanung wollte die CSU-Fraktion das ungeliebte Vorhaben in letzter Minute stoppen oder zumindest verzögern. Es fand sich keine Mehrheit. Unserer Meinung nach zurecht. Und das hat mehrere Gründe.

Grundsätzlich ist es eine spannende Idee, ein Haus mit begrünter Fassade in Haar zu realisieren. Allerdings ist es dann erforderlich, diese Vorgabe von Beginn an zu treffen und nicht, nachdem die Planungen und umfangreichen Prüfungen abgeschlossen sind. Jahrelang haben Architekt und Bauherr an dem Areal gearbeitet und es wäre ein höchst unfairer Akt, jetzt alles wieder auf Anfang zu setzen - von den Kosten ganz zu schweigen. Hinzukommt, dass die Hauptfassade nach Norden ausgerichtet ist und damit keine wirklich günstige Ausrichtung für die Pflanzen besteht.
Der Ökologie wird bei diesem Bauprojekt in vielen Beziehungen Rechnung getragen. Es entstehen Wohnungen und kleine Läden, ohne einen einzigen zusätzlichen Quadratmeter Grund zusätzlich zu versiegeln. Durch die zentrale Lage haben die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner kurze Wege zum Einkaufen, ins Kino, zu Ärzten, zu Schulen und Kitas und zu den Bussen des öffentlichen Nahverkehrs. Dadurch ist ein Auto für den täglichen Bedarf nicht notwendig. Aber auch das Gebäude selbst hat klimafreundliche Aspekte: die vorgehängte Ziegelfassade, das innovative Energie- und Lüftungskonzept, das begrünte Dach. Auf der heute komplett versiegelten Fläche werden über 30 neue Bäume gepflanzt und ein großzügiger grüner Innenhof entsteht.

Auch die SPD Haar begrüßt innovative Wege zum Klimaschutz. Begrünte Fassaden an höheren Häusern sind aber derzeit technisch nur sehr schwer umsetzbar. Hier wird es mit Sicherheit in naher Zukunft bessere Systeme geben, die bei künftigen Projekten geprüft werden sollten.

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