Im letzten Jahr war es nicht unbedingt die einfachste Aufgabe, sich beruflich für den Ausbau der Windenergie in Bayern einzusetzen. Nachverschiedenen Querschlägen aus Berlin (u.a. das Rösler-Altmaier-Papier) machte uns vor allem Horst Seehofer mit seinen neuen Vorstellungen der Abschlussregelung, die die Windenergie in Bayern praktisch zum Erliegen bringen, sehr zu schaffen. So kam es, dass ich in einer Arbeitspause Berufs- und Weihnachtswahnsinn vermischte und spontan begann, den Klassiker „Knecht Ruprecht“ von Theodor Storm auf die Windenergie in der aktuellen politischen Lage umzudichten. Meine Kollegin Nadine Ackermann amüsierte sich darüber so gut, dass sie drauf bestand, mitzuschreiben und bald dichteten wir gemeinsam das gesamte Gedicht um. Nachdem unser „Werk“ bei allen, die es bisher gelesen haben für große Begeisterung gesorgt hat, möchte ich es auch hier teilen. Ich hoffe, Sie können auch darüber schmunzeln und wünsche frohe Weihnachten, besinnliche Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Katharina Dworzak
Gemeinderätin und Beteiligungsmanagerin Windenergie
Von drauß vom Bayernwalde kommen wir her,
wir müssen Euch sagen, dort windet es sehr.
All überall auf des Hügels Spitzen
Sahen wir Drehfunkfeuer blitzen.
Und oben aus des Ministeriums Tor
Sah mit großen Augen der Drehhofer hervor.
Und wie wir da fingen mit der Planung an,
da schrieb er mit großem Gekrakel an:
Bayernwind, rief er, du junge Gesell,
vergiss die Rotoren und spute dich schnell!
Keine Räder fangen zu drehen sich an,
die Öffnungsklausel ist aufgetan.
Alte und Junge sollen nun
Vom Krach der Rotoren einmal ruhn.
Und morgen flieg ich hinab zur Erden,
denn sie soll wieder bayerischer werden!
Wir sprachen: Oh Herre der Union Christ,
unsere Reise schon zu Ende ist?
Soll nichts mehr gehn in diesem Land,
wo man einst so viele Flächen fand?
Hast denn die Energiewende noch bei dir?
Er sprach: Windenergie, einerlei ist mir,
denn Blinken, Schatten und Rotorenlärm,
mögen bayerische Bürger nicht gern.
Haben den Bescheid doch hier!
Söder sprach: den Bescheid behältst bei dir!
Doch für die Spezln, nur die Rechten,
die kriegen Flächen, nicht die Schlechten!
Drehhofer sprach: So ist's recht,
so geh mit Gott, Markus, mein Knecht!
Von drauß vom Bayernwalde kommen wir her,
wir müssen Euch sag'n, dort stürmet es sehr!
Nun sprecht wie man's da draußen find:
Ist's guter Wind, ist's böser Wind?
Umgedichtet von Katharina Dworzak und Nadine Ackermann im Dezember 2013