Am 17.10. war es soweit: Der SPD-Ortsverein Haar stellte in einer großen Veranstaltung vor ca. 170 Leuten seine Kandidaten für die Bürgermeister- und die Gemeinderatswahl im Bürgersaal vor. Es hatte zwar schon in der Luft gelegen, aber nun ist es amtlich: Um die Nachfolge von Bürgermeister Helmut Dworzak bewirbt sich Gabriele Müller. Sie wurde einstimmig gewählt.
Gabriele Müller ist keine Unbekannte: Sie hat seit 2000 einen Sitz im Gemeinderat und erfüllt seit 2006 verantwortungsvoll ihre Aufgabe als zweite Bürgermeisterin. Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder. Ihr Mann ist Lehrer an der Mittelschule Haar. Frau Müller ist Studienrätin am Förderzentrum in Poing und seit 2000 Schulreferentin und seit 2008 Behindertenbeauftragte der Gemeinde Haar. Im Jahr 2012 hat sie den Vorsitz der Volkshochschule Haar übernommen. Schulpolitik, Kinder- und Erwachsenenbildung, Inklusion und die Förderung der sozialen Netzwerke in Haar sind ihre derzeitigen Schwerpunkte in der Gemeindepolitik. Das Amt der zweiten Bürgermeisterin hat es mit sich gebracht, dass Frau Müller sich bereits umfassend in das gesamte Themenspektrum einarbeiten konnte.
Das von Gabriele Müller in einer Rede vorgestellte Wahlprogramm führt den erfolgreichen Weg ihrer Vorgänger Hans Wehrberger und Helmut Dworzak fort:
Nach wie vor im Mittelpunkt steht das dicht geknüpfte soziale Netz. Ganz gleich, ob Kinderbetreuung, Schulausbildung, Erwachsenenbildung oder Freizeitgestaltung – hier wird an Bewährtem festgehalten. Die SPD Haar will sich auch in Zukunft dafür einsetzen, genügend Kindertagesplätze zu schaffen und ein rundherum schlüssiges und vollständiges Schulangebot zu bieten. Dabei soll der Gedanke der Inklusion intensiviert werden. Mit dem Poststadl bekommen Volkshochschule und Musikschule ein neues Heim im Ortszentrum, das betreute Wohnen soll ausgebaut werden und mit der Möglichkeit, Seniorenwohngemeinschaften zu gründen, entscheidend erweitert werden.
An der bisher so erfolgreichen Finanzpolitik soll festgehalten werden. Die großen Bauvorhaben der Gemeinde konnten nur dank konsequentem Aufbau von Rücklagen trotz des dramatischen und nicht vorher zu sehenden Gewerbesteuereinbruchs fortgesetzt werden. Die Neuansiedlung von Gewerbe wird in den nächsten Jahren im Mittelpunkt stehen. Dabei muss auch darauf geachtet werden, für Handwerk und Kleingewerbe Flächen zu erhalten.
Mit der Umgestaltung des Gebietes Haar II – dem Klinikgelände zwischen der Vocke- und der Leibstraße im Norden und der Bahnlinie im Süden – wird eine große Herausforderung. Die Wahrung der alten und einmaligen Bausubstanz aus dem Jugendstil bei gleichzeitiger Neubebauung freier Flächen ist eine große Herausforderung. Auch hier will Frau Müller an Bewährtem festhalten: Die Schaffung geförderten Wohnraumes für finanziell Schwächere ist ein Grundsatz der Haarer Baupolitik. Gleichzeitig soll mit maßvoller Nachverdichtung an geeigneter Stelle weiterer Wohnraum ermöglicht werden: Das geplante Hochhaus im Jagdfeld steht genauso dafür wie die Neubauten gegenüber der Konradschule.
Umweltschutz und der sparsame Umgang mit Ressourcen wird ein weiterer wichtiger Baustein werden. Der Einsatz regenerativer Energien soll weiter vorangetrieben werden.
Frau Müller betonte auch in Ihrer Rede, dass die Umsetzung dieses anspruchsvollen Programms nur mit einem starken Team gelingen kann und warb um ihre Mannschaft. In ihr sind gleichermaßen erfahrene alte Hasen, Quereinsteiger und ambitionierte, engagierte Neueinsteiger.