Auch in der Sitzung des Gemeinderates im April gab es wieder einige interessante Themen, über die wir Sie gerne wieder informieren:
Im Rahmen von Corona hatte der Gemeinderat sich bereits intensiv über die Möglichkeiten von Luftreinigungs- bzw. Lüftungsanlagen für die Grundschule unterhalten. Mobile Luft-Reiniger hatten wir, wie bereits berichtet, aus Gründen der mangelnden Praktikabilität und des nicht eindeutigen Nutzens dabei abgelehnt.
In diese Sitzung wurde uns ein Konzept für dezentrale Lüftungsanlagen vorgestellt. Diese sorgen für einen kontinuierlichen Luftaustausch und entlüften sich über Rohre, die durch die Fenster nach außen geführt werden. Der Luftaustausch ist dabei wesentlich höher als beim klassischen Lüften. Ein großer Vorteil ist die hohe Wärmerückgewinnung durch einen Wärmetauscher, so dass die Heizkosten geringer sein werden, als wenn die Lehrer stoß lüften müssen.
Die Kosten für diese Geräte belaufen sich auf ungefähr 860.000€, wobei mit einer staatlichen Förderung von 500.000€ gerechnet werden kann.
Mehrheitlich (gegen 4 Stimmen aus der CSU) hat der Gemeinderat beschlossen die weiteren Planungen und Ausschreibung zu beauftragen. Parallel erwarten wir den endgültigen Förderbescheid und die Verwaltung erarbeitet einen Finanzierungsvorschlag.
Wie leider zu erwarten war, haben sich bei genauerer Begutachtung weitere Kosten ergeben. So muss beispielsweise die Terrasse neu gepflastert werden, da hier mit der Zeit die Dämmung abgesackt ist. Auch die Außenküche muss erneuert werden, weil diese so nicht mehr in Betrieb genommen werden darf.
In Summe sind wir nun bei rund 9.600.000€. Da bei den aktuellen Preissteigerungen Mehrkosten zu erwarten sind, wird ein Sicherheitsaufschlag von 20% aufgerechnet. Dies hatte die SPD bereits im Dezember gefordert.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass es sich hier um keine Luxussanierung handelt, sondern nur die notwendigen Maßnahmen durchgeführt werden. Einzig im Gastraum wird auch in die Ästhetik investiert. Wie dies aussehen wird, werden wir im nächsten Bauausschuss beraten.
Herr Dürr hat zu der aktuellen Entwicklung am Strom- und Gasmarkt berichtet. Grundsätzlich haben die GWH ihre Ressourcen langfristig eingekauft. Dies hat zwar in der Vergangenheit etwas höhere Einkaufspreise zur Folge gehabt. Diese Absicherung zahlt sich nun aber aus. Dennoch werden auch die Preise in Haar zukünftig steigen, da neue Ressourcen gekauft werden müssen.
Eine Unabhängigkeit von ausländischen Ressourcen ist denkbar über den Ausbau von Biomasse oder Wasserstoff. Wasserstoff ist aber laut Herrn Dürr in Deutschland nur schwer umsetzbar. Hier wäre eine europäische Lösung notwendig.
Die Frage, die sich nach dem Vortrag weiterhin stellen wir, wie die GWH auch in Zukunft ökonomisch, sozial (im Sinne der Kosten für die Bürger:innen), aber auch ökologisch in die Zukunft gehen können. Aus meiner Sicht sollte hier der Aufsichtsrat intern diskutieren.
In der Jagdfeld-Grundschule wird eine zusätzliche Ganztagsklasse gebildet. Dafür übernimmt die Gemeinde einen Teil der Kosten für die notwendige sozialpädagogische Fachkraft.
Die vhs hat für Nachmittagsbetreuung zusätzliche Mittel beantragt. Erstmals werden hier die Verwaltungskosten in der vhs klar getrennt zwischen dem Kerngeschäft (Erwachsenenbildung) und dem Feld, welches die vhs auf Bitten der Gemeinde (Kinderbetreuung) übernimmt. Aus diesem Grund wirkt der Zuwachs an Zuschuss wesentlich höher als er faktisch ist. Darüber hinaus ist es auf Grund der Größe notwendig geworden, dass auch zusätzliche Fachkraft als Springer:in angestellt werden muss. Bei bislang 17 Fachkräften sind Krankheitsausfälle unvermeidlich und die Springerin sorgt dafür, dass jederzeit eine fachliche Betreuung der Kinder gewährleistet ist.
Gegen 7 Stimmen aus der CSU hat der Gemeinderat auch diese Mittel bewilligt. Somit ist eine adäquate Betreuung auch weiterhin sichergestellt.
Thomas Fäth
Fraktionssprecher