Neues aus dem Stadtrat - 27. Mai 2025

04. Juni 2025

Gerne berichten wir von der vergangenen Sitzung des Stadtrats.

  • Abgesetzte Tagesordnungspunkte: Quartierstromkonzept, Realschule

Durch ein neues Gerichtsurteil ist leider unsicher, ob das angedachte Quartierstromkonzept für das Ernst-Mach-Gymnasium und die angrenzende Grundschule noch zulässig ist. Wir würden es sehr bedauern, wenn die gemeinsame Nutzung von ökologischem Strom durch zwei staatliche Schulen an rechtlichen Problemen scheitert, müssen aber die juristischen Prüfungen abwarten.

Ebenfalls abgesetzt wurde die Diskussion über die Realschule. Da der Kreistag die Finanzierung bislang nur nicht-öffentlich diskutiert hat, war sich die Verwaltung unsicher, was wir öffentlich besprechen dürfen. Für uns nachvollziehbar, denn nur mit Transparenz kann man offen und klar diskutieren. Wir halten es aber für notwendig, möglichst zeitnah eine öffentliche Diskussion über die Kosten führen zu können.

  • Sanierungskonzept Sportplatz an der Vockestraße

An dem Fußballplatz an der Vockestraße werden ein Kleinfeld-Fußballplatz, eine Kletterwand und Fitnessgeräte auch für die öffentliche Nutzung errichtet. Der Förderbescheid hat nun eine höhere Förderung ergeben. Dafür kommen aber 3 zusätzliche Maßnahmen (zusätzliches Lager, ein Ballfangnetz und ein Erdwall) hinzu. Trotzdem wird es Haar durch die Förderung weniger kosten als ursprünglich geplant.

  • Planung Photovoltaikanlage

Die SPD hatte beantragt, dass für die Planung der Freiflächen-Photovoltaikanlage ein Landschaftsarchitekten beauftragt wird, damit sich diese zentrale und sehr große Fläche möglichst verträglich ins Ortsbild einfügt. Besonderes Augenmerk sollte vor allem auf die topografische Integration und den Sichtschutz, Förderung der Biodiversität, Erholungs- und Bildungsfunktion, nachhaltige Materialien und Bauweise und die Integration in bestehende Grünzüge gelegt werden.

Aus der Antwort der Verwaltung haben wir nun erstmals erfahren, dass bereits von unserem Partner N-Ergie eine Landschaftsplanerin beauftragt ist, um die genannten Punkte zu betrachten und umzusetzen. Daher konnten wir den Antrag zurückziehen, da unser Ziel bereits von fachkundigem Personal verfolgt wird.

  • Überplanung Gewerbegebiet Blumenstraße

Ein weiterer Antrag der SPD brachte dann die umfangreichste Diskussion des Abends. Wir hatten beantragt, dass ein Architekturbüro das bestehende Gewerbegebiet an der Blumenstraße überplant. Hintergrund ist der Aufstellungsbeschluss des Stadtrates für den gegenüberliegenden Rodelhügel. Damals wurde betont, dass es sich dabei noch nicht um eine Entscheidung für einen Standort von Feuerwehr und Stadtwerken handelt, sondern man nur die Optionen vorantreiben will.
Aus unserer Sicht ist es dann aber auch notwendig, dass man zur Entscheidung auch gleichwertiges miteinander vergleichen kann. Für das bestehende Gewerbegebiet liegt aktuell nur eine Studie vom Ingenieurbüro Dragomir vor, die jedoch auftragsgemäß nur die Potentiale von verschiedenen Flächen betrachtet und somit eine wesentlich geringere Detailtiefe hat.

Bemerkenswert in der anschließenden Diskussion war, dass CSU und FDP anerkannten, dass es keine adäquate Planung für das Gewerbegebiet gibt, aber dennoch den Antrag anschließend ablehnten. Daraus können wir nur schließen, dass beide Parteien nicht verstanden haben, dass Flächenversiegelung ein Problem im Ballungsraum München im Allgemeinen und in der Stadt Haar als flächenmäßig kleine Kommune im Besonderen ist.

Bürgermeister Bukowski wollte ebenfalls nicht zustimmen. Zum einen sei noch viel Zeit, bis der Bebauungsplan steht – wohin dieses Spielen auf Zeit von ihm führt, konnten wir ja unlängst bei der Kita am Wieselweg sehen, wo dann auf einmal keine Zeit mehr war. Zum anderen zweifelte er den Wert der Online-Petition an, die bereits über 650 Unterschriften hat. Diesen Weg in der heutigen, digitalisierten Zeit an sich in Frage zu stellen, lässt uns schon daran zweifeln, welchen Stellenwert Bürgerbeteiligung für den Bürgermeister hat.

Leider hat die Koalition aus CSU, FDP und UBH auch diesen Antrag mit 16:13 Stimmen abgelehnt.

Thomas Fäth
Fraktionssprecher

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