Der SPD-Ortsverein hat sich am 3. Juli getroffen, um die ersten Weichen für die Zukunft zu stellen. Der erste Vorsitzende Cherin Sakkal dankte Helmut Dworzak für das unermüdliche Engagement und die über 40jährige hervorragende Arbeit für die Gemeinde Haar. Er wies darauf hin, dass die Gemeinde ohne dessen Weitsicht heute gerade bei der unerwartet angespannten Kassenlage nicht das leisten könnte, was sie tut: Es ist eine gewaltige Aufgabe, ein derart dicht geknüpftes soziales Netz mit einer so großen Bandbreite an sozialen Einrichtungen zu stemmen und am Laufen zu halten. Nicht nur die Schaffung, sondern vor allem der Betrieb dieses Netzwerkes geht auf seine Ideen zurück und es gilt für die Zukunft vor allem zu verhindern, dass leichtfertig und ungerecht schwere Einschnitte vorgenommen werden müssen. Die SPD macht sich vor allem dafür stark, die bisherige Linie beizubehalten und allenfalls kleine Korrekturen vorzunehmen.
Die Schulreferentin und Zweite Bürgermeisterin Gabriele Müller berichtete von den Erfolgen der Ganztagesklassen an der Grundschule St. Konrad, die vor allem auf die Ideen der SPD zurückgehen und damals auch gegen den erklärten Willen und die Überzeugung der Landesregierung geschaffen wurden. „Wir werden uns verstärkt mit der Situation im Jagdfeld befassen um den Familien dort mehr Unterstützung zukommen zu lassen“ versichert Müller.
Die SPD verfolgt und unterstützt die Idee einer Realschule in Haar, sieht aber ein gravierendes Problem: Mit der bisherigen Basis ist eine Finanzierung undenkbar, da der Bedarf auf dünnen Beinen steht und derzeit keine Aussicht besteht, jemand anderen zur Finanzierung mit ins Boot zu nehmen. Sie wies darüber hinaus auch darauf hin, dass wir über den Zweckverband der Realschule Vaterstetten bereits Millioneninvestitionen für Haarer Schüler in die Hand genommen haben, um jede schulische Laufbahn zumindest ortsnah zu ermöglichen.
Die Situation der Kindertagesstätten sei zufriedenstellend: Dank jahrelanger vorsorglich betriebener Baupolitik sind ausreichend Betreuungsplätze in Haar verfügbar. Dafür werden die Haarer Bürger in vielen anderen Kommunen nur beneidet. Nach wie vor ein drängendes Problem ist die Besetzung der Stellen mit Fachpersonal. Alle Betreiber haben das Problem, ausreichend Personal zu finden. Der Markt ist, so die aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung in Bayern leergefegt. Altbürgermeister Hans Wehrberger unterstützte die Ideen von Gabriele Müller und wies auf die lange Tradition der sozialen Kompetenz in den Händen der Haarer SPD hin.
Der stellvertretende OV-Vorstand und Gemeinderat Dr. Alexander Zill stellte eine Idee vor, die angespannte Mietsituation in Haar verstärkt anzugehen: Zukünftig solle bei der Bebauung gemeindeeigener Grundstücke darauf geachtet werden, eigene Wohnobjekte zu erstellen und diese vor allem Haarer Bürgern zur Verfügung zu stellen. Das bewährte Konzept der Mietpreisgestaltung, das sich nach dem Familieneinkommen richtet, schafft auch für Familien Wohnraum, deren Kassenlage teure Objekte nicht erlaubt. Auf diese Weise entsteht Wohnraum, dessen Belegung maßgeblich von der Gemeinde mitbestimmt wird und der gleichzeitig nicht nach der Rendite alleine vergeben werden muss. Dies kann allerdings nur eine Ergänzung zu Bauvorhaben privater Unternehmen sein. Nach wie vor unterstützt die SPD das Konzept der innerörtlichen Nachverdichtung. Bauprojekte, wie an der B304/ Ecke Jagdfeldring geplant, sind notwendig um dem Wohnungsmangel in Haar entgegen zu wirken.
Die Veranstaltung endete nach angeregter Diskussion erst spät. Viele Fragen konnten beantwortet werden und man war sich einig, den bisherigen Kurs zu halten und weiterhin ein offenes Ohr für die Anliegen der Bürger zu haben. Die Probleme jedoch will man mit Bedacht und Weitsicht angehen.
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