Der neue Gemeinderat hatte am 12. Mai seinen ersten großen Entscheidungen. Vieles ist neu: Der Bürgermeister und 12 Gemeinderäte hatten ihre erste Sitzung. Der Wahlkampf ist vorbei und alle Zeichen stehen auf Neuanfang. Auch wir in der SPD stehen für diesen Neuanfang: Wir sind nach der Wahl auf alle anderen Parteien zugegangen, um den Wahlkampf hinter uns zu lassen und die künftige Zusammenarbeit zu besprechen. Denn auch bei uns gab es große Änderungen: Gabriele Müller hat nach dem Ausgang der Stichwahl freiwillig auf Ihr Mandat im Gemeinderat verzichtet, vier neue Kolleginnen und Kollegen sind in der Fraktion und Thomas Fäth wurde zum neuen Fraktionssprecher gewählt.
Wir sollten aber bei aller Aufbruchstimmung nicht vergessen, dass der neue Gemeinderat in den nächsten Jahren die Aufgabe hat, das Erreichte der letzten Jahre und Jahrzehnte zu bewahren und weiter zu entwickeln, damit die Lebensqualität unserer Gemeinde erhalten bleibt. Denn in vielen Bereichen ist Haar vorbildhaft. Dafür braucht es auch Kontinuität.
Außerdem halten wir es in den schwierigen Zeiten, die durch die Corona-Epidemie und die noch nicht absehbaren Folgen auf uns zu kommen, für wichtig, dass der Wert der Erfahrung nicht unterschätzt wird. Daher wäre es wichtig, wenn der Zweite Bürgermeister viel Erfahrung in Haar und der Haarer Kommunalpolitik mitbringt und somit Dr. Andreas Bukowski in seinem neuen Amt bestmöglich unterstützen kann.
Der Bürgermeister hat angekündigt, mit allen Parteien im Gremium zusammenarbeiten und eine gemeinsame konstruktive Ebene finden zu wollen. Daher will die CSU, die mit Thomas Reichel auch einen Kandidaten mit dieser Erfahrung hätte, auf den Posten eines weiteren Bürgermeisters verzichten. Als demokratisch gewähltes Gremium folgen wir bei der Vergabe in allen Ausschüssen auch definierten demokratischen Regeln. In Haar wurden die weiteren Bürgermeister nach Fraktionsstärke vergeben, um den Wählerwillen abzubilden. Ausnahmen wurden nur bei besonders verdienten Persönlichkeiten wie Hans Stießberger senior unter Bürgermeister Willy Träutlein gemacht. Mit dem Verzicht der CSU sollte somit die SPD als zweitstärkste Fraktion auch den Zweiten Bürgermeister stellen, um den Willen möglichst vieler Wähler abzubilden. Alles andere wäre ein sehr bedauerliches polittaktisches Vorgehen, welches in dem Kollegialorgan des Gemeinderats nicht vorkommen sollte.
Mit Katharina Dworzak gibt es ein Mitglied dieses Gremiums, das alle vorher definierten Kriterien erfüllt und somit als Zweite Bürgermeisterin bestens geeignet ist. Sie ist in Haar aufgewachsen, ist bereits seit 18 Jahren im Gemeinderat und seit 6 Jahren Zweite Bürgermeisterin. Sie genießt hohes Ansehen und Vertrauen bei den Kolleginnen und Kollegen und auch bei der Verwaltung. An der Art, wie Sie diese Position bislang ausgeübt hat, gab es nie Kritik. Sie arbeitet hier schon immer zuverlässig über die Parteigrenzen hinweg zum Wohle der Gemeinde. Das persönliche Wahlergebnis bei der Gemeinderatswahl zeigt zudem eine breite Zustimmung in der Bevölkerung.
Nachdem sich anfänglich in den Gesprächen andeutete, dass dieser Vorschlag Unterstützung findet, gab es leider einen für uns sachlich nicht nachvollziehbaren Sinneswandel.
Auf Grund unserer vorgetragenen Überzeugung hatte die SPD Katharina Dworzak als optimale Ergänzung zu Bürgermeister Bukowski zur Wiederwahl als Zweite Bürgermeisterin nominiert. Leider wurde Sie hier trotz der genannten Argumente nicht gewählt. Wir bedauern dies sehr.
Bei der Wahl zur Dritten Bürgermeisterin gab es keine Gegenkandidatur. Dennoch stimmten zu unserer Überraschung 7 Kolleginnen oder Kollegen gegen Katharina Dworzak.
Katharina Dworzak wird sich nun als Dritte Bürgermeisterin für die Gemeinde Haar und die Bürgerinnen und Bürger mit vollem Engagement einsetzen. Die SPD-Fraktion wird weiterhin auf alle Parteien zugehen, um die beste Entwicklung für unsere Gemeinde erreichen. Wir hoffen, dass alle Parteien bereit sind, offen und transparent mit uns zusammen zu arbeiten.