So einfach geht das nicht, liebe CSU - Kommentar von Bert Brosch, Münchner Merkur

24. Mai 2019

Klar ist es bitter, seit 69 Jahren nicht mehr den Bürgermeister zu stellen und im Gemeinderat kaum mehr einen Entschluss durch zu bringen. Aber rechtfertigt das eine Total-Opposition im Gemeinderat? Die CSU-Fraktion stimmte mehrfach dem Haushalt wegen Kleinigkeiten nicht zu, droht ständig mit Unterschriftensammlungen, torpediert auch selbst mitgefasste Beschlüsse zu Schulbauten. Doch selbst wenn man überstimmt wird: das ist Demokratie. Mit dem jüngsten Antrag, einen Alternativstandort für den in Gronsdorf geplanten Schulcampus zu suchen, stellt sie den einstimmig gefassten Beschluss in Frage - und fällt dem eigenen Parteimitglied, Landrat Göbel, der um die Grundstückskäufe kämpft, in den Rücken. Das gleiche Bild zur künftigen Nutzung des alten Maria-Stadler-Hauses: Einstimmig beschlossen, jetzt stellt sich die CSU quer. Ist das purer Aktionismus vor der Wahl? Will man sich so seinen Anhängern oder potentiellen Wählern präsentieren als Partei, die es nicht akzeptiert, wenn sie überstimmt wird? Um es mit Dietrich Keymers Worten zu sagen: So einfach geht das nicht.

Quelle: "Münchner Merkur"
Vielen Dank für die Genehmigung der Veröffentlichung.

Teilen